Informationen über: Cholesterin zu hochDas können Sie tun:ÜberblickErnährungsumstellung und Gewichtsreduktion sind das A & OEssen Sie vor allem fettarm, cholesterinarm und ballaststoffreich. Die richtige Ernährung steht auch bei Fettstoffwechselstörungen, die auf erblicher Veranlagung beruhen oder durch Krankheiten wie Zuckerkrankheit, Leber- und Nierenstörungen, Fehlfunktionen der Schilddrüse oder andere verursacht sind, im Vordergrund. Falls solche Krankheiten eine ursächliche Rolle spielen, wird der Arzt zunächst einmal diese Krankheit behandeln.
Üben Sie Ausdauersport ausKörperliche Bewegung senkt den Blutfettspiegel. Am besten geeignet ist ein Ausdauertraining. Und Raucher sollten darüber hinaus das Rauchen aufgeben. MedikamenteGegen zu hohe Blutfette gibt es hervorragende Medikamente, die Ihnen Ihr Arzt ggf. verordnen wird, so genannte Cholesterinsynthesehemmer. Eine große Studie mit Nikotinsäure in hohen Dosen wurde wegen Erfolglosigkeit abgebrochen. Auch naturheilkundliche Produkte mit Phytosterolen, Artischockenextrakt oder Knoblauch sollen helfen, die Blutfette zu senken. Die Phytosterole, auch als Phytosterine oder Pflanzensterine bezeichnet, konkurrieren mit dem Cholesterin und verringern dadurch seine Aufnahme aus der Nahrung. Auf diese Weise kann der Cholesterinspiegel im Blut um 10 bis 15 Prozent gesenkt werden. Mehr dazu lesen Sie unten. Allgemeine MaßnahmenEin zu hoher Cholesterinspiegel schädigt die Blutgefäße – Rauchen auch! Deshalb sollten Sie alles daransetzen, mit dem Rauchen aufzuhören. Sie tun damit nicht nur Ihrer Lunge Gutes, sondern verringern auch Ihr Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, ganz enorm. Durch das Beenden des Zigarettenrauchens kann das HDL-Cholesterin um bis zu 25% erhöht werden.
Darüber hinaus ist für Ihre Gesundheit ein normaler Blutdruck wichtig. Lassen Sie ihn am besten regelmäßig kontrollieren. ErnährungDie wichtigsten ErnährungsregelnHalten Sie Normalgewicht!Ihre Nahrung sollte Ihrem Energiebedarf angepasst sein. Vermeiden Sie daher Übergewicht bzw. bauen Sie vorhandenes ab. Übergewicht geht immer mit einem erniedrigten HDL-Cholesterin einher (bis zu 20%). Die Hauptenergieträger unserer Nahrung sind Fett und Alkohol. Sparen Sie an Beidem. Falls Sie Fragen zu Ihrem Normalgewicht, Ihrem Energiebedarf oder der für Sie geeigneten Reduktionsdiät haben, sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.
Essen Sie vollwertig und ballaststoffreichGreifen Sie anstelle von Produkte mit hohem Zuckergehalt zu Nahrungsmitteln mit hohem Stärkegehalt, beispielsweise Brot, Nudeln, Kartoffeln oder Getreideprodukten. Besonders gesund sind für Sie alle Vollkornprodukte (auch aus Hafer!), sowie Kartoffeln, Gemüse, Obst. Obst und Gemüse enthalten die für Sie wichtigen Vitamine C, E, ß-Carotin und Selen. Vollkornprodukte enthalten viele Ballaststoffe und diese wiederum senken den Cholesterinspiegel. Nutzen Sie diese Wirkung, indem Sie Ihre Nahrung mit Ballaststoff-Konzentraten ergänzen. „An apple a day keeps the doctor away“, dieser Spruch gilt auch und besonders bei hohen Cholesterinwerten. Die in den Äpfeln enthaltenen Pektine binden die im Darm vorhandenen Gallensäuren. Zur erneuten Produktion dieser Stoffe baut der Körper Cholesterin aus dem Blut ab und senkt dadurch den Cholesterinspiegel. Besonders wirksam sollen getrocknete Apfelringe (Reformhaus) sein. Auch für Flohsamen (aus der Apotheke) ist ein cholesterinsenkender Effekt beschrieben worden. Wählen Sie die richtigen Fette ausDas heißt: sorgen Sie für eine günstige Fettzusammensetzung. Vermeiden Sie
Greifen Sie stattdessen zu hochwertigen Pflanzenfetten (Margarine, Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Distelöl). Verwenden Sie zum Braten und Backen Olivenöl. Es enthält so genannte einfach ungesättigte Fettsäuren und ist daher zum Erhitzen hervorragend geeignet. Anders sieht dies bei den übrigen Ölen aus. Sie enthalten in hohem Maße mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese verändern sich beim Erhitzen in die ungesunde Transfettform und eignen sich deshalb nicht zum Braten. Verwenden können Sie sie aber jederzeit für Salate, Mayonnaise und ähnliche Kaltprodukte. Mittlerweile kristallisiert sich in vielen Studien immer mehr heraus, dass der häufige Gebrauch von Olivenöl zum Kochen, im Salat und als Brotaufstrich der wichtigste Faktor der sog. „Mittelmeerdiät“ ist, die bekannterweise die gesündeste Art ist, sich zu ernähren.
Allerdings sollte man nach neueren Studien den Fettverzehr insgesamt auch nicht zu sehr einschränken (keinesfalls unter 30 % der Energie). Denn: je weniger Fett wir essen, desto niedriger ist auch das HDL-Cholesterin. Das stellt man zum Beispiel bei Veganern und strikten Vegetariern fest. Bei ihnen kann es durch das weitgehende Fehlen von Fett in der Nahrung zu einer deutlichen Verringerung des HDL-Cholesterins kommen. Allerdings sinkt durch das Fehlen tierischer Fette bei ihnen auch das LDL-Cholesterin, was die HDL-Senkung letztlich kompensiert. Phytosterole helfen, den Cholesterinspiegel zu senkenBesonders reich an Phytosterolen sind fettreiche pflanzliche Produkte wie Sonnenblumenkerne, Nüsse oder kaltgepresstes Rapsöl. Um den cholesterinsenkenden Effekt ausnutzen zu können, muss die Dosis entsprechend hoch sein, ungefähr 1,5 bis 2 Gramm Phytosterole pro Tag sollten es sein. Das entspricht ungefähr der fünffachen normalen Tagesdosis. Hilfreich sind dabei Lebensmittel, die mit Phytosterolen angereichert sind, beispielsweise entsprechende Margarinen, Joghurtdrinks, Joghurt und Milch. Auf dem Etikett ist jeweils vermerkt, in welcher Menge Phytosterole enthalten sind, so dass man ausrechnen kann, wann das persönliche Soll erreicht ist. Eine Zufuhr über 3 g pro Tag ist übrigens nicht sinnvoll, denn der cholesterinsenkende Effekt ist ab dieser Dosis nicht mehr steigerungsfähig. Wer entsprechende Produkte zu sich nehmen möchte, sollte dies zuvor mit seinem Arzt besprechen, damit die Dosis der Medikamente darauf abgestimmt werden kann. Für Schwangere, Stillende und Kinder sind diese Produkte nicht geeignet. Allerdings fehlen noch Langzeitstudien darüber, ob der Ersatz von Cholesterin durch Phytosterole nicht doch negative Auswirkungen haben kann. Kardiologen lehnen den Einsatz von Phytosterinen in der Ernährung ab, da dadurch zwar optisch der Cholesterinwert gesenkt wird, es aber keinerlei Studien darüber gibt, ob auch die Sterblichkeit oder Infarktrate damit sinkt. Mittlerweile wird der Einsatz von Phytosterolen auch von vielen Ernährungswissenschaftlern kritisch gesehen. Man sollte sich darüber im klaren sein, dass so genannte „funktionale“ Lebensmittel einerseits ein Riesengeschäft sind, andererseits mit natürlicher Ernährung nicht viel zu tun haben. Mäßigen Sie Ihren AlkoholkonsumUnter mäßigem Alkoholkonsum versteht man weniger als 15 g Alkohol pro Tag. Das entspricht 2/3 Liter Bier oder ¼ Liter Wein oder 2 Schnäpsen. Falls Ihre Triglyzeride jedoch ebenfalls erhöht sind, sollten Sie auf Alkohol gänzlich verzichten.
Essen Sie täglich ½ Tasse PintobohnenEine große Studie in USA hat gezeigt, dass bereits 130 g Pintobohnen pro Tag den Cholesterinspiegel und die Lipidwerte um bis zu 10% senken können. Die Wissenschaftler führen den Effekt auf die enthaltenen Ballaststoffe zurück.
Sonstige EmpfehlungenFalls Ihnen Ihr Arzt empfiehlt, eine cholesterinarme Kost (unter 300 mg Cholesterin pro Tag) einzuhalten, finden Sie im folgenden nähere Hinweise.
Erlaubte Lebensmittel bei cholesterinarmer Kost
Diese Lebensmittel sind für Sie nicht geeignet.Sie enthalten besonders viel Cholesterin
Vorschläge zum AustauschenWenn Sie nicht auf Kuchen und/oder Eierspeisen verzichten wollen, versuchen Sie es einmal mit cholesterinfreiem Ei-Ersatz. Er ist pulverförmig und kann wie Ei verwendet werden. Erhältlich ist er im Reformhaus und speziellen Naturkostläden/-abteilungen. Auch viele andere Lebensmittel gibt es dort in cholesterinarmer/-freier Zubereitung. Essen Sie gerne Fleisch? Dann probieren Sie einmal Fleischersatz-Lebensmittel auf Sojabasis, beispielsweise in Form von Wurst, Frikadellen, Leberkäse u.v.a.m. Auch diese erhalten Sie im Reformhaus und in Naturkostabteilungen.
Diese Nährstoffe sind für Sie besonders wichtig:
Wer sich nicht gesund ernährt, nimmt möglicherweise zu wenig dieser Nährstoffe zu sich. Abhilfe bieten dann entsprechende Nahrungsergänzungsprodukte. HausmittelAuch Hausmittel haben sich bewährt. Sie senken zwar nicht direkt den Cholesterinspiegel, regen aber den Stoffwechsel an und unterstützen auf diese Weise Ihre Bemühungen. In Frage kommen für Sie vor allem Kneippsche Anwendungen, beispielsweise wechselwarme Waschungen, Teilgüsse oder Bäder mit Zusätzen von Latschenkiefer oder Heublumen. Darüber hinaus sind Saunagänge für Sie gesund, am besten zweimal pro Woche. Sport/FitnessBetreiben Sie Ausdauersport!Durch regelmäßige Bewegung lässt sich nicht nur Übergewicht abbauen, sondern auch die Konzentration von HDL, dem guten Cholesterin, erhöhen. Pro 1.000 m Dauerlauf pro Woche steigt beispielsweise das HDL-Cholesterin um durchschnittlich 1,2 mg/dl! Besonders wichtig sind für Sie Stetigkeit und Ausdauer im Sport. Glauben Sie also nicht, ab sofort Höchstleistungen erbringen zu müssen, sondern beginnen Sie Ihr Trainingsprogramm langsam und steigern Sie es allmählich. Sprechen Sie auf jeden Fall vor Trainingsbeginn mit Ihrem Arzt! Er wird Sie bei der Auswahl der für Sie geeigneten Sportart beraten und Ihnen Hinweise geben für Ihre individuelle Belastbarkeit beim Sport.
Besonders günstig sind für Sie Ausdauersportarten wie z.B. Spazieren gehen/Walking, Jogging, Aerobic, Fahrradfahren, Schwimmen, Rudern, Skilanglauf und Ähnliches. Falls Sie Übergewicht haben, suchen Sie sich eine Sportart aus, bei der die Gelenke geschont werden, beispielsweise Radfahren, Rudern und Schwimmen. Aber überfordern Sie sich nicht! Prüfen Sie beim Training Ihren Puls. Als Faustregel gilt: 180 minus Lebensalter. Diese Zahl gibt die Anzahl Pulsschläge an, die Sie beim Training nicht überschreiten sollten. Stimmen Sie Ihre Belastungsintensität auf jeden Fall im Vorfeld mit Ihrem Arzt ab.
Dauer des AusdauertrainingsAllgemein wird empfohlen, 3 Einheiten Ausdauersport pro Woche anzustreben. Manche Gesundheitsexperten empfehlen 2-3x pro Woche je 15-40 min, andere von 3-6x pro Woche je 30-40 min bis hin zu täglich 30 min mit einem Kalorienverbrauch von jeweils mindestens 200 kcal. Am besten, Sie merken sich folgende Faustregel: Wer mehr trainieren möchte, sollte den Umfang des Trainings steigern und nicht dessen Intensität.
Zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten insgesamt 2.000 kcal/Woche durch Sport verbraucht werden, zur Verbesserung der Lipidwerte 1.000 kcal/Woche (in 3-4 Trainingseinheiten von je 300 kcal).
Nutzen Sie alle Gelegenheiten, um fit zu bleibenVerwenden Sie beispielsweise die Treppen und nicht den Aufzug, nutzen Sie Ihr Fahrrad anstelle des Autos oder gehen Sie zu Fuß. SonstigesDarüber hinaus werden Eigenbluttherapie und Sauerstofftherapie eingesetzt. Selbsthilfegruppen
LiteraturquellenLetzte Aktualisierung: 14.07.2011 © Copyright 2012. Alle Rechte bei martens - medizinisch-pharmazeutische software gmbh. Sämtliche Inhalte wurden vom Redaktionsteam Dr. Martens erstellt, das aus Fachautoren wie zum Beispiel ausgebildeten und anerkannten Apothekern und Ärzten besteht. Die Informationen ersetzen trotzdem weder die Therapie noch den Rat Ihres Arztes oder Apothekers und dürfen nicht zur eigenständigen Diagnosestellung oder Selbstbehandlung verwendet werden. Beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen und unseren Haftungsausschluss. |
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